Hochwasser in Weisweiler

Liebe Gemeindemitglieder,

was für eine Katastrophe hat unsere Stadt getroffen. Wer durch die Innstadt Eschweilers fährt oder die Straßen in Weisweiler entlang der Inde, der wird noch immer einen Eindruck gewinnen, welche Verwüstungen Regen und Flutwelle am Donnerstag verursacht haben. Noch apokalyptischer die Erinnerung an das Geschehen und die Bilder und Filmaufnahmen der Überschwemmung.

Auch wir in der Gemeinde in Weisweiler sind betroffen. Über die Rückseite der Kirche ergoss sich über die Schafwiese (siehe Foto) meterhoch das Indewasser und drang durch die Kellerlöcher der Kirche, wo Stauraum und Heizungsräume plus Öltank vollständig von Wasser bedeckt waren. Zum Glück nicht noch höher, so dass Büroräume und auch der Kirchraum noch gerade verschont blieben.

Viele Menschen traf es weit schlimmer. Wohnung und Häuser verwüstet, Geschäfte unter Wasser, das Eschweiler Krankenhaus vollständig evakuiert, so wie das Seniorenzentrum in Weisweiler. Arztpraxen, Apotheken, Büroräume mit teurer Infrastruktur wurden zerstört, Autos demoliert. Und die Aufzählung ist noch nicht zu Ende.Wir wissen, dass um uns herum in NRW und Rheinland Pfalz ähnliche und noch schlimmere Ereignisse mit zum Teil vielen Todesopfern eintraten. Es ist kaum zu glauben, fassungslos stehen wir vor dem, was als Naturkatastrophe sich ereignet hat. Die Klimakatastrophe kommt nicht erst, sie ist schon lange da. Jetzt auch bei uns!

Seitdem sind Aufräumarbeiten im Gange. Ich selbst habe seit 2 Tagen nichts anderes mehr gemacht, als Wasserpumpen zu installieren, abzupumpen, Helfer und Helferinnen zu finden, Keller leer zu räumen, Rat zu holen, Ölgestank im Haus zu ertragen und gegen Mutlosigkeit anzukämpfen. Heute sind wir in der Weisweiler Kirche schon einen großen Schritt weiter gekommen. Mit 10 Freiwilligen schafften wir es, die Keller völlig leer zu räumen und Restwasser abzusaugen. Der Schaden ist groß, aber jetzt kann nachgedacht werden wie Renovierung und Instandsetzung in Gang kommen können. Es wird noch viele Wochen, ja, Monate dauern, bis alles geschafft sein wird!

Morgen, Sonntag, den 18. Juli, war geplant, dass wir in Eschweiler in der Dreieinigkeitskirche zusammen Gottesdienst feiern und unser Technikteam eine Live-Übertragung über YouTube sendet. Das wird nicht gehen können, da die Eschweiler Kirche im Herzen der Stadt ebenfalls überflutet wurde und die Aufräumarbeiten alle Kraft fordern. Wie genau die Situation ist, weiß ich nicht einmal, da es nicht gelungen ist die nötigen Informationen zu erhalten. Auch die Kommunikationswege sich teilweise unterbrochen.

Wir werden erst nächsten Sonntag vermutlich wieder Kraft, Ort und Besinnung finden, um als gottesdienstliche Gemeinde zusammen zu kommen. Wo, wann und wie das sein wird, werden wir Ihnen kurzfristig mitteilen.

Update: Der Gottesdienst am 25.07. findet wie geplant in Langerwehe statt und wird als Livestream übertragen.

So bleibt uns nur, morgen miteinander Sonntag zu feiern, auszuruhen von allem, wenn das möglich ist, weiter zu machen, wo es nötig ist, und weiter die Schäden zu beseitigen und die Wunden zu heilen. Es tut gut, wenn wir dabei aneinander denken, fragen, ob Hilfe möglich ist, erkunden und erzählen, was geschehen ist und bei allem auch an die denken, die es unter Umständen weit schlimmer getroffen hat als uns.

Möge Gott sich unser Erbarmen, möge Gott stark sein bei den Verzweifelten, möge Gott Ruhepol und Sonne sein unseren aufgewühlten Seelen!

In der Hoffnung, Sie bald wieder wohlbehalten und gesund wieder zu sehen grüße ich Sie alle spät an diesem Sonnabend!

Ihr Pfarrer Wolfgang Theiler

Hochwasser-Video bei YouTube

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