Quelle | gemeindebrief-evangelisch.de
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Mit diesen Worten beginnt ein Adventstext von Tina Willms in diesem Jahr. Alles war bereits anders in diesem Jahr und bleibt es auch noch bis auf Weiteres. Da fällt es schwer, irgendwelche Planungen vorzunehmen.
Fast alles, was uns in der Kirche ausmacht und wichtig ist, das Zusammenkommen als Gemeinde, die Einladung zu geselligem Beisammensein, das Besuchen von älteren Gemeindemitgliedern und Geburtstagskindern, das gemeinsame Singen im Gottesdienst geht so gut wie nicht mehr. Und jetzt auch noch Advent! Wie soll das gehen? Und dann kommt Weihnachten! Wie kann es Weihnacht werden in diesem Jahr?

Stellen wir uns nur vor, Maria und Joseph müssen von Nazareth nach Bethlehem reisen, weil es die Volkszählung durch Kaiser Augustus so will. Aber Bethlehem ist Risikogebiet, es gilt eine Reisewarnung. Damit wäre die Geschichte schon zu Ende. Aber mal angenommen, die beiden machten sich dennoch auf den Weg, sie brauchen keine Tickets, haben ja den eigenen Esel und gehen zu Fuß. Da kommt das Corona-Beherbergungsverbot in die Quere, niemand darf aufgenommen werden. Aber auch diese Hürde wäre zu nehmen, denn der Stall ist nicht registriert, dort können Sie Obdach finden.

Draußen auf dem Felde hüten die Hirten ihre Schafe. Home-office geht hier nicht, sie haben Erlaubnis zu arbeiten. Sie müssen auf Mindestabstand achten, aber das geht am Feuer unter freiem Himmel. Dann strahlt das Licht auf, der Engel ruft: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude!“ Kinder werden weiter ja geboren, die Überlastung der Krankenhäuser spart die Geburtsstationen aus. Und die Krippe macht ihm sowieso niemand streitig, dem Christuskind. Der Sohn aus dem Hause Davids, Jesus ist sein Name, kann dort zur Welt kommen. Der große Engelschor „Gloria in excelsis deo“ muss dagegen in diesem Jahr ausfallen, zu viel Aerosole in der Luft, das geht in Coronazeiten gar nicht.
Die Hirten also brechen auf. „Jungs, vergesst eure Masken nicht“, raunt einer noch den anderen zu. Und so eilen sie nach Bethlehm, um das Kindlein zu finden. Entgegen aller Vorschrift - weil sich hier mehr als zwei Haushalte versammeln - betreten sie den Stall, knien nieder vor dem Kind. Immerhin, die Hirten machen ihren Job, sie kehren zurück, loben und preisen den barmherzigen Gott, für alles, was sie gehört und gesehen haben.

Ganz schlecht dürfte es in diesem Jahr für die Weisen werden, für die drei Könige, die aus dem Morgenland, aus dem Osten, kommen wollen, weil sie einen Stern gesehen haben, der die Geburt eines neuen Königs verkündet. Nun, Ihr ahnt es schon! Reisewarnung, Karawanenreise storniert, Beherbergungs- und Versammlungsverbot, für die Heiligen drei Könige wird die Reise unmöglich sein!

Und doch leuchtet der Stern von Bethlehem! Und doch geht ein Licht aus von der Geburt des Friedenskönigs in Bethlehem! Und doch soll und wird es Weihnacht werden! „Fürchtet euch nicht!“

Mit herzlichen Grüßen für die
Advents- und Weihnachtszeit

Ihr Pfarrer

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