Liebe Gemeindemitglieder,

weil in diesen Tagen die Fallzahlen der Corona-Erkrankungen wieder steigen, wird es nicht wie geplant noch eine Gemeindeversammlung geben, die es ermöglicht, mit interessierten Gemeindemitgliedern die Dinge der Kirchengemeinde zu beraten. Stattdessen möchte ich mit diesem kurzen Rückblick Ihnen allen, einen Einblick geben, wie sich das vergangene Jahr gestaltet hat. Gerne dürfen Sie mir oder dem Presbyterium Ihre Meinung dazu mitteilen, telefonisch oder auch mit einem Gesprächstermin!

1. Die Corona-Epidemie

Die Ungewissheit über die Möglichkeit von Veranstaltungen und Zusammenkünften und die tatsächlichen Corona-Beschränkungen haben viele Veranstaltungen gar nicht oder nur eingeschränkt zugelassen.
Gottesdienste
wurden stetig gefeiert, teilweise nur oder ergänzt durch das Medium des Live-Streams auf YouTube. Die Teilnahmezahlen waren eher gering, der Live-Stream hat zum Teil dreifache Beteiligung erreicht.
Die
Jugendarbeit wurde in Teilen ganz unmöglich gemacht. Sobald Öffnungen erlaubt waren, startete das Programm unter den gegebenen Bedingungen. Die Ferienspiele im Sommer wurden erschwert durch die kurzfristige Trennung vom Jugendmitarbeiter. Differenzen über die Einhaltung der Corona-Regeln ließen keine andere Möglichkeit zu. Die Ferienspiele konnten durch den Einsatz Anderer dennoch durchgeführt werden.
Die
Chorarbeit wurde seit Jahresanfang zunächst mit digitalen Mitteln fortgesetzt. Im Sommer wurden Proben open air durchgeführt, bis zuletzt auch Proben in der Kirche mit Abstand und 3-G möglich waren. Leider stand am Ende die Trennung vom Chorleiter. Vielleicht ist die Zeit der Überbrückung doch zu anstrengend gewesen.
Der
Besuchsdienst der Älteren und die Veranstaltungen „Erzählfrühstück“ konnten gar nicht oder nur eingeschränkt im Sommer einmal stattfinden.
Der
Konfirmandenunterricht fand wochenlang nur digital statt, dann in Kleingruppen wieder in Präsenz und zuletzt sogar wieder als vollständiges Angebot mit open air Elementen. Ein Segen, dass die traditionelle Ameland-Konfirmandenfahrt im Herbst unter Corona-Regeln stattfinden konnte.
Die ökumenische Andacht als openair Angebot im Hof des Seniorenzentrums Weisweiler entwickelte sich als gelungene, schöne Veranstaltung mit viel größerer Beteiligung als zuvor. Überhaupt lag der Schwerpunkt auch gottesdienstlich im Sommer auf open air! Der schöne Burghof in Weisweiler bot dafür eine fantastische Kulisse. Pfingsten, Konfirmationen, Hochzeiten, all das war open air mehr als eine Verlegenheitslösung.

2. Die Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021

Das Hochwasser mitten im Sommer hat Eschweiler und auch den Ortsteil Weisweiler schwer getroffen. Der Kirchenkeller stand vollständig unter Wasser. Ölheizung, BHKW, Kirchenheizung, Materialien, alles ging verloren oder wurde total beschädigt. Zum Glück waren keine Wohn- oder Bürobereiche betroffen. Der Schaden beläuft sich auf geschätzt mindestens 120.000 Euro.

Abgesehen von der eigenen Hochwasserbetroffenheit, die viele Kräfte gebunden und erfordert hat, galt es auch, den Menschen nahe zu sein, die mehr als nur den Keller verloren haben. Wohnungen überflutet, einige Häuser von Abriss bedroht, Hab und Gut überschwemmt, oftmals keine Versicherung, die eintritt. Wir haben als Kirchengemeinde alle evangelischen betroffenen Haushalte per Brief und Besuch kontaktiert und Hilfen angeboten. Von 90 betroffenen Haushalten haben etwa 50 finanzielle Soforthilfen in Anspruch genommen. Bis heute sind etwa 17.000 Euro Hilfsgelder ausgezahlt worden. Anfang November sind innerhalb von 10 Tagen mehr als 100 mobile Heizgeräte aus einer Hilfsaktion des Diakonischen Werkes angeboten und verteilt worden. Neben der materiellen Hilfe waren die seelsorgerlichen Gespräche bei den Besuchen oder bei den Tür- und Angelgesprächen von enormer Bedeutung. Die Flut lastet traumatisch auf allen, die damit zu tun hatten und noch immer haben. Die Hilfe, der Aufbau, die Reparaturen werden noch lange andauern.

Weil die Not groß war, hat das Presbyterium ohne Zögern beschlossen, das Gemeindehaus vollständig für ein Jahr zur Nutzung an den Städtischen Kindergarten Weisweiler abzugeben, der mit seinen drei Gruppen seine ganze Unterkunft verloren hat. Die LOW-TEC Abteilung Eschweiler suchte dringend nach Schulungsräumen für ihre Arbeit, die im Gemeindehaus Dürwiß zur Verfügung gestellt werden konnten. Für die Gemeindearbeit bedeutet dies ein enormes Maß an Flexibilität und die Bereitschaft, sich einzuschränken und kreativ immer wieder Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Aber Beweglichkeit kann niemals schaden und die erfahrene und ermöglichte Solidarität ermutigt und erfreut mit neuen Horizonten! Leider ist der gesamte Beratungsprozess zum kreiskirchlichen Prozess „Über Mauern springen“ und der Anfang der regionalen Gespräche über die Zukunft unserer Gemeinden vollständig zum Erliegen gekommen. Alle drei evangelischen Gemeinden in unserer Region müssen sich um erhebliche Baustellen als Folge der Flut kümmern.

Pfarrer Wolfgang Theiler

November 2021

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